Elektrische Fahrräder

Radfahren im Winter: Tipps für kalte Tage in Österreich

Servus liebe Radlfreunde! Wer glaubt, dass mit’m ersten Schnee das Radl in den Keller g’hört, der irrt sich g’waltig. Aus Erfahrung kann i euch sagen: Radfahren im Winter in Österreich is net nur möglich, sondern a richtig lässig! Immer mehr Leut entdecken des für sich, ob in Wien, wo laut Fahrrad Wien scho a Viertel der Radler ganzjährig unterwegs is, oder in anderen Teilen unseres schönen Landes – auch wenn wir von den 80% Winterradlern in Kopenhagen no a Stück entfernt san. Klar, a bisserl Vorbereitung braucht’s, aber mit de richtigen Tipps und Tricks wird die winterliche Radltour zum reinen Vergnügen und tut nebenbei no was für d’Gesundheit. Also, schmeiß ma uns in Schale und schauen ma uns an, wia ma warm, sicher und mit Freud durch die kalte Jahreszeit radln.

Richtig anziehen für die Kälte

Des Um und Auf beim Winterradln is natürlich die richtige G’wandwahl. Vergiss die dicke Daunenjackn, da schwitzt nur unnötig drunter und kühlst dann erst recht aus. Viel g’scheiter is des Zwiebelprinzip: Mehrere dünne Schichten übereinander isolieren besser und du kannst flexibel reagieren, wenn’s dir doch z’warm wird. Ganz innen a Funktionsunterwäsch’, am besten aus Merinowoll oder Kunstfaser – de transportiert den Schweiß weg von der Haut und hält di trocken, wia a Bergwelten empfiehlt. Baumwolle is a No-Go, de saugt si voll und dann frierst erst recht. Drüber kommt a wärmende Schicht, vielleicht a Fleece-Trikot, und ganz außen was G’scheits, des Wind und Wasser abhält, aber trotzdem atmen kann (a Softshell- oder bei Regen a Hardshell-Jackn). Eng anliegende Kleidung hilft, die Körperwärme zu speichern.

Besonders wichtig san de ‘Extremitäten’, also Händ, Füaß und Kopf, weil da verlierst die meiste Wärme und g’spürst die Kält’ am schnellsten. Für d’Händ brauchst g’scheite Handschuh’, de winddicht san und vielleicht sogar wasserabweisend. Es gibt spezielle Winter-Radlhandschuh, oft a als Drei- oder Vierfinger-Modell, damitst Bremse und Schaltung no guat bedienen kannst, wie Tipps in der ZEIT nahelegen. Für d’Füaß gilt Ähnliches: Warme Socken (wieder Merino oder Synthetik!) und wasserdichte oder zumindest -abweisende Schuach san Pflicht. Oft helfen a Überschuach, de ma über die normalen Radlschuach drüberzieht – denn wie Freeride Inc. Austria richtig sagt, verlieren nasse Schuach ihre Isolierwirkung. Gegen ganz kalte Zehen helfen manchmal sogar beheizbare Socken oder Sohlen.

Und für’n Kopf? A dünne, winddichte Haubn unterm Helm, de über d’Ohren geht, is Gold wert. A Schlauchtuch oder Buff für’n Hals schützt zusätzlich und kann bei Bedarf übers G’sicht zogen werden. Bei Minusgraden kann a fettreiche Creme ohne Wasser im G’sicht helfen, de Haut vor’m Austrocknen und der Kälte zu schützen. A Brille schützt die Augen vor Fahrtwind und tiefstehender Wintersonne, wie oesterreich.gv.at rät.

Im Winter is’ finster, oft neblig oder es schneibt – da is g’sehen und g’sehen werden überlebenswichtig! Helle, auffällige Farben bei der Jackn oder Hosn san scho amal a guater Anfang. Aber des Wichtigste san Reflektoren. An der Kleidung, am Rucksack, vielleicht sogar zusätzliche Klackbänder an Arme und Beine. A Warnwest’ is nie verkehrt, besonders wenn dei Winterg’wand eher dunkel is. Und natürlich braucht dei Radl selber a g’scheite Reflektoren: vorn weiß, hinten rot, gelbe in de Speichen (oder reflektierende Streifen an den Reifen) und an de Pedale. Sichtbarkeit is Sicherheit!

Das Radl winterfit machen

Bevor da Winter richtig losgeht, solltest dei Radl amoi g’scheit durchchecken oder zum Service bringa. Kälte, Nässe und vor allem des aggressive Streusalz setzen dem Material ordentlich zua. Regelmäßige Pflege is daher Pflicht. Nach Fahrten im Gatsch oder auf g’salzenen Straßen is a kurze Reinigung mit warmem Wasser wichtig, um den gröbsten Dreck und des Salz besonders von Kette, Schaltung und Bremsen wegzubringen. Aber Vorsicht: Hochdruckreiniger san tabu, de drücken Wasser in die Lager! A guate Wachspolitur im Herbst kann den Rahmen zusätzlich schützen.

Besonders die Kettn braucht im Winter viel Liebe: Regelmäßig putzen und mit am speziellen Winter-Kettenöl schmieren, des net so schnell zäh wird bei Kälte und guat haftet. A dünner Ölfilm is besser als zu viel Öl, sonst pickt da ganze Dreck und Rollsplitt erst recht dran, wie Experten raten. Bewegliche Teile wie Brems- und Schaltzügen profitieren a von regelmäßiger Schmierung mit Kriechöl. A Kettenschutz oder sogar a geschlossener Kettenkasten is super, weilst da net die Hosn einsaust und die Kettn vor Salz und Schmutz g’schützt is. Des verlängert die Lebensdauer enorm. Eine moderne Alternative is da Zahnriemenantrieb, der braucht gar ka Schmierung.

Die Reifen san dei einziger Kontakt zur Straßn – im Winter is des no wichtiger. A guates Profil is Grundvoraussetzung, abg’fahrne Schlappen gehören sofort tauscht. Breitere Reifen bieten generell mehr Auflagefläche und damit mehr Grip. A bisserl weniger Luftdruck als im Sommer kann auf Schnee oder Matsch helfen. Statt dem Maximaldruck orientier di eher am unteren Ende des vom Hersteller empfohlenen Bereichs, der am Reifen steht – oft san des Werte um die 3,5 bis 4 Bar, aber des hängt stark von deiner Reifenbreite, deim Gewicht und dem Untergrund ab. A geringerer Druck vergrößert die Auflagefläche und damit den Grip. Wer viel auf eisigen oder festg’fahrnen Schneewegen unterwegs is, sollt über Spikereifen nachdenken. De Krallen si richtig fest und geben enorme Sicherheit, vor allem beim Bremsen und Lenken. Infos zu Winterreifen gibt’s viele, a spezielle ohne Spikes, de mit ihrer Gummimischung bei Kälte besser haften. Und an Pannenschutz solltest a denken, weil Rollsplitt im Winter a häufige Ursach für an ‘Patschen’ is.

D’Bremsen miassn im Winter 100%ig funktionieren. Kontrollier regelmäßig die Bremsbeläge, de verschleißen bei Nässe und Dreck schneller. Scheibenbremsen bieten bei Nässe meist die bessere und konstantere Bremsleistung als Felgenbremsen und san daher fürn Winter oft die g’scheitere Wahl. Rollenbremsen san a sehr wartungsarm. A Problem können bei Minusgraden die Bremszüge (bei Seilzugbremsen) sein, wenn Wasser eindringt und g’friert. Drum vor jeder Fahrt kurz testen, ob alles freigängig is. Wenn was g’froren is, hilft vielleicht vorsichtig warmes Wasser oder Enteisungsspray. Bei hydraulischen Bremsen solltest nach ca. 1000 km einen Check in der Werkstatt machen lassen.

Licht is Pflicht, des wiss ma eh. Aber im Winter is a g’scheite Beleuchtung no wichtiger. Kontrollier vor jeder Fahrt, ob Vorder- und Rücklicht funktionieren. A Standlichtfunktion is super, damitst a an der Ampel oder beim Stehenbleiben g’sehen wirst. Nabendynamos san da die zuverlässigste und wartungsärmste Lösung, weil de bei jedem Wetter Strom liefern und net durchrutschen können. Batterielichter san a guat, aber bei Kälte halten die Akkus oft net so lang – drum bei längeren Touren vielleicht an Ersatzakku mitnehmen oder die Lampen nach der Fahrt mit ins Warme nehmen. Und vergiss die Reflektoren net, de san genauso wichtig!

Was is no praktisch im Winter? Definitiv Schutzbleche! De halten dir den ärgsten Dreck und des Spritzwasser vom Leib. Es gibt für fast jedes Radl passende Modelle, a zum Anstecken. A Nabenschaltung is oft weniger anfällig für Eis und Schnee als a Kettenschaltung und lässt si a im Stand schalten. Und wennst a E-Bike fahrst: Der Akku mag die Kälte net so gern. Am besten bei Zimmertemperatur lagern und erst kurz vor der Fahrt einsetzen. Lad ihn a net in der ärgsten Kältn auf (erst langsam aufwärmen lassen!) und rechne damit, dass die Reichweite im Winter a bisserl geringer sein kann. Wennst es länger net nutzt, schau, dass der Akku net ganz leer wird (über 30% Ladung halten).

Sicher unterwegs im Winter

Mit’m bestn Radl und da wärmsten Jackn nutzt’s nix, wennst fahrst wia im Hochsommer. Im Winter hoaßt’s: Fuß vom Gas, oder besser g’sagt, sanfter treten! Fahr vorausschauend, rechne immer mit rutschigen Stellen – net nur Eis und Schnee, a nasses Laub, Gullydeckel oder Fahrbahnmarkierungen können gefährlich sein. Vermeid abrupte Lenk- und Bremsmanöver. Brems immer mit beiden Bremsen gleichzeitig und dosiert. Vor Kurven Geschwindigkeit rausnehmen und in der Kurve möglichst net bremsen oder stark antreten. Wennst doch amal ins Rutschen kommst: Lenker grad halten, net bremsen, einfach rollen lassen, bis wieder Grip da is.

Manchmal is g’scheiter, den Sattel a bisserl tiefer zu stellen als im Sommer, vielleicht 1-2 cm. Dann kommst im Notfall schneller mit beiden Füßen auf den Boden, des gibt a sichereres Gefühl. Und ganz wichtig: Fahr angepasst an deine Fähigkeiten und die Verhältnisse. Wenn’s spiegelglatt is oder a halber Meter Neuschnee liegt, is vielleicht doch g’scheiter, des Radl stehen zu lassen oder auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Wie Alltagsradler berichten, machen das selbst erfahrene Ganzjahresradler bei extremen Bedingungen so.

A g’scheite Routenplanung kann im Winter viel ausmachen. Hauptverkehrsstraßen san oft besser g’räumt, aber dafür is da Verkehr dichter und schneller. Nebenstraßen san ruhiger, aber vielleicht net so guat vom Schnee befreit. Ideal san natürlich g’räumte Radwege. In Wien gibt’s dafür sogar an eigenen Plan und a ‘Schneetelefon’ (+43 1 546 48), wo ma sich über den Zustand informieren oder Probleme melden kann, wie die Stadt Wien informiert. Dort wird ein 279 km langes Winterbasisradwegenetz prioritär geräumt. Aber Achtung: Der Winterdienst für Radwege wird in Österreich regional sehr unterschiedlich gehandhabt. Erkundige di am besten über die Situation in deiner Gemeinde oder deinem Bundesland. Manchmal is a kleiner Umweg über a garantiert g’räumte Strecke die bessere Wahl.

Gsund und munter bleiben

Viele glauben ja, Radfahren bei Kälte is ungesund. Des is aber a Schmarrn, solang ma g’sund is und si richtig anzieht! Im Gegenteil: Die Bewegung an der frischen Luft stärkt des Immunsystem, kurbelt den Kreislauf an und hilft sogar gegen den Winterblues. Der Wechsel zwischen kalter Außenluft und der Körperwärme wirkt wie ein Reiz für die Abwehrkräfte. Die kalte Luft schadet den Lungen net, weil sie am Weg dorthin ausreichend aufgewärmt wird. Wichtig is aber, eher durch die Nase zu atmen, des wärmt und filtert die Luft zusätzlich, wie des Tour Magazin empfiehlt. Und des bissl Sonnenlicht, des ma abkriegt, hilft dem Körper bei der wichtigen Vitamin-D-Produktion.

Manchmal braucht’s an kleinen Anstoß, um sich bei Kälte aufs Radl zu schwingen. Da helfen Aktionen wie des Österreich Radelt Winterradeln, des jedes Jahr von November bis Februar läuft (z.B. 11.11.2024 – 11.02.2025). Da kann ma seine Kilometer eintragen und tolle Preise gewinnen, wia zum Beispiel Thermengutscheine oder Lenkerstulpen für warme Händ. Im Winter 2023/24 haben da über 7.700 Leut mitg’macht und beeindruckende 2,6 Millionen Kilometer z’sammbracht! Solche Initiativen, wie sie auch VMOBIL in Vorarlberg mit fast 2.400 Teilnehmern unterstützt, zeigen, dass ma net allein is und dass Radfahren im Winter a Gemeinschaftsgefühl schaffen kann. Such da vielleicht a paar Gleichgesinnte oder setz da realistische Ziele, dann geht’s glei viel leichter. Selbst das Bundesministerium unterstützt diese Winterradel-Aktionen.

Mehr als nur von A nach B

Für mi is Radfahren im Winter viel mehr als nur a Weg, um zur Arbeit zu kommen oder Einkäufe zu erledigen. Es is a ganz eigenes Erlebnis. Die Luft is oft klarer, die Landschaft schaut anders aus, irgendwie ruhiger. Wennst durch an verschneiten Wald fahrst oder die Sonne über an Raureif-Feld aufgeht – des hat scho was Magisches. Klar, manchmal is zach, wenn da Wind pfeift oder da Schneematsch spritzt. Aber des G’fühl, wennst es trotzdem g’schafft hast, wennst warm eing’packt durch die Kälte gleitest und danach mit roten Backen und am Lächeln im G’sicht ankommst, des is unbezahlbar.

Trau di einfach! Fang vielleicht mit kürzeren Strecken an, bei guatem Wetter. Probier aus, welche Kleidung für di passt und wie si dei Radl anfühlt. Du wirst sehen, mit a bissl Übung und der richtigen Einstellung is Winterradln in Österreich a super Sach’. Es hält fit, schont die Umwelt und den Geldbeutel und schenkt dir oft unerwartet schöne Momente. Es gibt sogar eigene Broschüren und Ratgeber vom Klimaschutzministerium, die zeigen, wie wichtig des Thema mittlerweile is. Für mi g’hört des Radl einfach zum ganzen Jahr dazu, egal ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter. Und vielleicht entdeckst ja a du bald die Freude am Radln durch die kalte Jahreszeit. In diesem Sinne: Guate Fahrt und bleibts warm!

ashe